Zustand der Emder Schulen

Zur aktuellen Presseberichterstattung aufgrund der baulichen Mängel am Max-Windmüller-Gymnasium

Die Art und Weise wie die Verantwortlichen der städtischen Verwaltung diesen absoluten Notstand herunterreden und dessen Behebung auf die lange Bank zu schieben scheinen, schlägt dem Fass vollends den Boden aus. Das und die Tatsache, dass die Behebung der Mängel im Rahmen der Gewährleistung scheinbar nicht konsequent verfolgt werden, ist absolut inakzeptabel.

Die Emder Bildungslandschaft ist insbesondere im Bereich der weiterführenden Schulen Stückwerk. Dies zeigt sich in einem fehlenden Gesamtkonzept, welches – würde es denn vorliegen – von der Emder Bevölkerung sicherlich auch akzeptiert und mitgetragen würde. Das Rad der Zeit und die durchgeführte Schulstrukturreform können wir nicht zurückdrehen. Auch die langen Wunschlisten der Lehrerinnen und Lehrern nach baulichen Veränderungen werden angesichts der momentanen Haushaltslage nicht alle auf einmal umgesetzt werden können.

Mein Anspruch, so ich als Oberbürgermeister gewählt werde, ist es daher, den Müttern und Vätern verlässliche Perspektiven aufzuzeigen und den Schulfrieden in Emden zu gewährleisten. Die Gräben der Schulstrukturreform sind weiter zu schließen. Emder Eltern sollten heute eine verlässliche Perspektive bekommen und wissen, an welchen Schulstandorten ihre Kinder morgen lernen können.

Klar ist natürlich auch, dass unsere Lehrerinnen und Lehrer für gute pädagogische Arbeit auch gute (bau-)technische Voraussetzungen und ausreichende Unterstützung brauchen. Die Stadt ist als Schulträger in der Verantwortung, mit den Experten aus Verwaltung und Schulen Lösungen für die aktuellen Mängel zu finden. Anders als in der Vergangenheit gelegentlich praktiziert, sollte dabei der Grundsatz gelten: „Nicht dort, wo am lautesten gerufen wird, müssen wir tätig werden, sondern dort, wo Veränderungen am dringendsten nötig sind.“ Daher gilt es, möglichst schnell eine Prioritätenliste zu erstellen, diese nachhaltig auszurichten und dann konsequent abzuarbeiten.

Doch nun muss umgehend dafür gesorgt werden, dass in den Klassenräumen des Max-Windmüller-Gymnasiums auch in diesen heißen Sommermonaten ein geregelter Schulbetrieb bei adäquaten Bedingungen ermöglicht wird. Ich habe in den letzten Monaten viele Lehrerinnen und Lehrer kennengelernt, die trotz teilweise widriger Bedingungen, herausragende Arbeit leisten. Ihnen gilt meine volle Anerkennung und mein Dank!