Vision: Emden in der Zukunft.

Wie soll Emden in fünf bis zehn Jahren aussehen – wie sieht ein realistisches Emden-Bild der Zukunft aus? Ich möchte Sie auf eine Zeitreise einladen: Stellen Sie sich Emden im Jahre 2030 vor – 5 bis 10 Jahre #verEMDERung liegen hinter uns.

Eingeflossen in diese Vision sind einige der vielen, vielen Ideen der Emder Bürger*innen, die ich bereits in persönlichen Gesprächen, über die sozialen Netzwerke und per E-Mail erhalten habe. Eine neue Standortbestimmung mit einigen, ganz wenigen Details, die zunächst einmal nur das große Ganze aufzeigt:

Eine neue Struktur

Der Strukturwandel in Emden, wie beispielsweise die Produktionsumstellung von Volkswagen, ist weiter in vollem Gange. Dieser Strukturwandel hat Arbeitsplätze gekostet. Emden nutzt aber auch die Chancen, die in dieser Veränderung liegen. Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung und Stadtmarketing wurden effizienter und schlagkräftiger aufgestellt. Neben der Industrie ist es gelungen, zusätzliche mittelständische Betriebe in Emden anzusiedeln. Der Oberbürgermeister versteht sich als oberster Wirtschaftsförderer und erster Ansprechpartner von Industrie und Mittelstand. Es herrscht ein positives Investitionsklima in der Stadt. Dieses ist unter anderem gekennzeichnet durch schnelle Entscheidungswege, Unterstützung sowie hohe Wahrnehmung und Wertschätzung der Unternehmer*innen. Neue Flächen für die Ansiedlung von Unternehmen verschiedenster Branchen wurden erschlossen. Mit dem wachsenden Mittelstand sind so neue Arbeitsplätze entstanden und bestehende Unternehmen konnten in Emden gehalten werden. Auch durch die Präsenz des Oberbürgermeisters in Berlin und Hannover sowie den intensiven Austausch mit den Abgeordneten, sind die Deutsche Bahn, das Land Niedersachsen und der Bund ihrer Verantwortung Emdens gegenüber gerecht geworden. Der Emder Strukturwandel wurde in den Themenfeldern Infrastruktur, Ansiedlungspolitik und Hafenwirtschaft wohlwollend begleitet. Dem Umweltschutz wird durch ein angemessenes Verhältnis von „Nutzen“ und „Schützen“ Rechnung getragen.

Chancen nutzen und Sicherheit schaffen

Dem überparteilichen Oberbürgermeister gelingt es, die Gemeinsamkeiten aller politischen Kräfte zu suchen, um diese zum Vorteil der Stadt Emden zu nutzen. In diesem Geiste wurde auch der Haushalt konsolidiert. Dies war teilweise mit Einschnitten verbunden. Nicht alle Wünsche der Emder*innen konnten erfüllt werden. Es ist aber gelungen, die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen trotz der angespannten Haushaltslage am geringsten in Mitleidenschaft zu ziehen (Spielplätze, Schwimmbäder, Kinder- und Jugendzentren). Gleiches gilt für die Sicherung der hervorragenden Arbeit, die von vielen gemeinnützigen Vereinen, Feuerwehren und Initiativen geleistet wird. Priorität hatten außerdem die Maßnahmen, die auf die Zukunftsfähigkeit der Stadt eingezahlt haben. Durch den höheren Anteil der Gewerbesteuereinnahmen aus der mittelständigen Wirtschaft ist die Einnahmesituation der Stadt verlässlicher, entspannter und weniger anfällig für Schwankungen.

Die Hochschule wurde in die Gestaltung des Strukturwandels aktiv mit eingebunden. Ihre Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft und der Wirtschaftsförderung wurde weiter intensiviert. Die Chancen, welche sich aus dem Strukturwandel ergeben, wurden und werden aktiv genutzt. Vorhandene und neu geschaffene Angebote befriedigen den Fachkräftebedarf der Wirtschaft in Ostfriesland und machen die Hochschule zum Magneten für Studierende und zum Innovationstreiber. Die große Bedeutung der Hochschule für die Region ist allen bewusst.

Wir sollten die Stadt Emden besser hinterlassen,
als wir sie vorgefunden haben“

Die Attraktivität der Innerstadt hat durch verschiedene Maßnahmen gewonnen. Es macht mehr Spaß, Zeit in der Innenstadt zu verbring-en. Neben der Schaffung der für den Tourismus und Einzelhandel notwendigen Infrastruktur (z. B. Bus-/Parkplätze, E-Ladesäulen), wurden Teile der Innenstadt auch autofrei gestaltet, sodass die Luft- und Lebensqualität in der Stadt zugenommen hat. Emden punktet mit seiner Lage am Wasser, Sauberkeit und mehr „Grün“ in der Stadt. Die Zunahme im Tourismus hat positive Auswirkungen und ist ein Treiber für die Ansiedlung von zusätzlichen Geschäften. Stadtrat und Verwaltung haben dabei unterstützt, den Emder Veranstaltungskalender weiter auszubauen und beispielsweise den Weihnachtsmarkt weiterzuentwickeln. Das Kulturkonzept der Stadt ist effizient und existente Kulturräume werden in Stand gehalten und bespielt. „Kunst in der Stadt“ wurde zum Alleinstellungsmerkmal und weiter zum Besuchermagneten ausgebaut. Die Naherholungsgebiete in der Stadt Emden (u. a. Wall, Friesenhügel) konnten durch verschiedene Angebote aufgewertet werden. Hierzu gehören beispielsweise Freilaufflächen für Hunde und öffentliche Sport- und Grillmöglichkeiten.

Für die Sanierung von Straßen, Schulen, öffentlichen Gebäuden existiert eine Prioritätenliste, die auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Stadt Emden abgestimmt ist. Sie wird nach und nach abgearbeitet und macht berechenbar, wann was saniert wird. Wann immer möglich, wird die Fahrradfreundlichkeit erhöht. In Bezug auf die wenigen in Emden erhaltenen gebliebenen „alten Häuser“, hat deren Erhalt auch außerhalb des Denkmalschutzes Priorität.

Die guten Ansätze auf dem Weg zur „Smart City“ konnte Emden weiterentwickeln und auch so die Lebensqualität steigern. Die Digitalisierung der Verwaltung ist beispielsweise im Bereich des Bürgerbüros und der Zahlungsabwicklung deutlich weiter vorangeschritten. In der digitalen Hafenstadt Emden kann man 2030 gut leben: Der Autoverkehr wird erfasst und sinnvoll reduziert, das Mobilitätsangebot im ÖPNV bedarfsorientiert angepasst. Einzelhandel, Eltern, Schüler und Touristen profitieren von Weiterentwicklung der Emden-App „KEPTN“. Über diese digitale Plattform können Bürgerbeteiligung und Nachbarschaftshilfe nun besser koordiniert werden.

Das Emden der Emder*innen

Das Selbstbild der Verwaltung ist geprägt von einer hohen Dienstleistungsorientierung. Neue Formen der Bürgerbeteiligung als ergänzende Elemente der repräsentativen Demokratie wurden geschaffen. So finden beispielsweise regelmäßige Bürgerversammlungen in den Stadtteilen statt. Hierdurch wurde auch die Identität der Stadtteile gestärkt. Über Workshops, z. B. zur Erarbeitung von Prioritätenlisten, und Zukunftswerkstätten haben alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig von Bildungsstand, Alter, Geschlecht und Herkunft die Möglichkeit, sich in die Gestaltung der Stadt einzubringen. Eng einbezogen werden auch die Beiräte sowie das neue Kinder- und Jugendparlament sowie der Stadtjugendring. Ehrenamt wird gewürdigt und wertgeschätzt. Durch moderne Führungs- und Managementmethoden konnte auch die Zufriedenheit und Motivation der Verwaltungsmitarbeiter*innen gesteigert werden. Neue Formen der Arbeitsorganisation beeinflussen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf positiv.

Auf Basis des Bürgerentscheides vom Mai 2019 ist es Rat und Verwaltung gelungen, ein tragfähiges Konzept der stationären und ambulanten Gesundheitsversorgung der Zukunft umzusetzen.

„Gemeinsam heben wir die großen Potenziale Emdens.“

Emden wächst: Aufgrund der gestiegenen Lebensqualität, der weiteren Maßnahmen und der professionellen Begleitung von Neu-Emder*innen steigt die Einwohnerzahl. Es ist gelungen, neue Baugebiete und Wohnungsbauprojekte am Bedarf des Zuzugs sowie den gegebenen Rahmenbedingungen des Umfelds (z. B. Verkehr) anzupassen. Maßgabe waren hierbei die wohnortnahen Versorgungseinrichtungen und Dienstleistungen, die Berücksichtigung der natürlichen Gegebenheiten bei der Schaffung von Naherholungsflächen sowie das Mehrgenerationenwohnen. Letzteres konnte auch in anderen Stadtteilen, wie z. B. Constantia, nachträglich geschaffen werden, sodass auch die Einwohner*innen in ihren Stadtteilen und ihrer gewohnten sozialen Infrastruktur bleiben können, denen es nicht mehr möglich ist, ihr Einfamilienhaus zu bewirtschaften. Die Aufwertung von Wohnungsbeständen und das Konzept für Ausgewogenheit aller Bedarfe konnte weiterentwickelt werden, insbesondere in Barenburg und Borssum. Außerdem ist es gelungen, durch kreative Ansätze mehr sozialverträglichen Wohnraum zu schaffen, beispielsweise auf dem Ültje-Gelände (Verknüpfung Denkmalschutzvorteile/Neubauten).

Wir wollen in 10 Jahren in Emden noch besser leben als wir es schon heute tun. Wir wollen Emden weiter aufwerten und mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam verändern.

Dies ist mein erster grober Überblick. Hier ist es natürlich nicht möglich, alle Details zu erwähnen. In den weiteren Beiträgen gehe ich jedoch immer detaillierter auf die einzelnen Themen ein.

Lesen Sie die konkretere #verEMDERung, die ich mir für das Themenfeld „liebenswerte, lebendige Innenstadt“ wünsche. Auch zu den Themen „Leben & Wohnen“ sowie „Wohnbedarf – Planungen zu Conrebbersweg-West“ habe ich Stellung genommen.

Ich freue mich auf mehr Input – immer her mit weiteren Ideen, Anmerkungen und Vorschlägen!

Foto © Tobias Bruns